
Zum Lernen nicht zu alt
Aus unserer Interviewreihe. Spannende Einblicke und Beweggründe.
Neues zu lernen, ist auch in der Lebensmitte eine gute Idee: Vincent Lulies bereitet sich mit 48 Jahren in einer IHK-Fortbildung auf einen Abschluss als geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen vor.
Text: Tobias Hertel
Sechs Jobcenter habe er schon „von innen gesehen“, sagt Lulies. Vom Niederrhein bis an die Nordseeküste war er bereits in Behörden beschäftigt. Seit fast drei Jahren betreut er nun im Jobcenter der Stadt Hamm Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. „Ich möchte meine Klientinnen und Klienten möglichst in Arbeit vermitteln oder ihnen helfen, eine Qualifizierung oder eine Umschulung anzutreten“, erklärt er. Die Aufgabe ist anspruchsvoll. 75 Prozent der Personen, um die er sich kümmert, haben eine chronische psychische Erkrankung, „oft kombiniert mit einem körperlichen Handicap“. In vielen Fällen geht es deshalb in einem ersten Schritt darum, zunächst eine ärztliche Behandlung sicherzustellen.
An der FH Bielefeld hat Lulies soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt psychosoziale Beratung studiert. In anderen Jobcentern hat er schon als Coach und Bewerbungstrainer dazu beigetragen, Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die sich ohne Unterstützung schwer tun. An Berufserfahrung fehlt es ihm folglich nicht. Dennoch, der Diplom-Sozialarbeiter ist neugierig geblieben – und dafür nimmt er jeden Dienstag und Donnerstag nach Feierabend den Weg von Hamm nach Münster zum IHK-Bildungszentrum auf sich.
Vorbereitung auf neue Aufgaben
